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„Verbrenner-Aus 2035 nicht zu schaffen“

CDU-Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer diskutiert mit Kfz-Obermeister Ludger Wendeler aktuelle Themen der Automobilwirtschaft

 

Kreis Göppingen. Das von der EU für 2035 beschlossene europaweite Verbrennerverbot lässt sich nicht realisieren. Diese Meinung vertrat Ludger Wendeler, Obermeister der Kfz-Innung Göppingen und soeben wiedergewählter Vize-Präsident des Landesverbandes des Kfz-Gewerbes bei einem Meinungsaustausch mit der CDU-Landtagsabgeordneten Sarah Schweizer, an dem auch die Spitzen von Stadtverband und Fraktion der Uhinger CDU teilnahmen.

 

Schweizer wollte sich bei Wendeler vor allem über die aktuelle Entwicklung bei der E-Mobilität und über die Situation beim Autohandel informieren. Wendeler, der als Obermeister der Kfz-Innungen Göppingen auch die Interessen von 120 Mitgliedsbetrieben im Kreis vertritt, konnte hier markenübergreifend informieren. Das abrupte Aus der Förderung von E-Autos Mitte Dezember habe die Kunden noch mehr verunsichert. Das spüre man nun bei den Neubestellungen. Gegenüber dem Vorjahr verzeichne man im ersten Quartal einen Rückgang bei den Auftragseingängen von gut 50 Prozent. Keine gute Entwicklung, waren sich Wendeler und Schweizer einig, rücke das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 in Deutschland in weite Ferne. Heute hätten von den über 50 Millionen PKW-Kraftfahrzeugen nur 1,5 Millionen einen Elektroantrieb. Wendeler hält daher das gesetzte Ziel ebenso für Utopie wie das Verbrenner-Aus zum Jahr 2035. „Das ist nicht zu schaffen“, so der geschäftsführende Gesellschafter des Autohauses Burger Schloz in Uhingen. Er und Schweizer stimmten in der Einschätzung darin überein, dass die EU nach der Europawahl das Thema noch einmal behandeln muss, mit dem Ziel, das Verbrenner-Verbot deutlich nach hinten zu verschieben und zugleich bei der Antriebsart auf Technologieoffenheit zu setzen. „Die zentralen Erfindungen des Automobils kommen aus Baden-Württemberg. Wir sollten wieder viel mehr auf die Innovationskraft unsere Unternehmen setzen, anstatt eine Technologie staatlich zu verordnen“, bekräftigt Schweizer.

 

Wendeler geht davon aus, dass sich der Schadstoffausstoß der Verbrenner-Motoren in Zukunft noch weiter reduzieren lasse, zudem könnten seiner Meinung E-Fuels, also synthetische Antriebsstoffe, eine attraktive Alternative werden. Wendeler betont, dass er den Elektromotor nicht verteufeln wolle. Er habe ebenso seine Berechtigung wie ein Diesel für Vielfahrer. Auch bei der Batterieentwicklung gebe es laut Wendeler keinen Stillstand und in fünf Jahren würde es deutlich leichterte Batterien mit höherer Reichweite, schnellerer Ladezeit und ohne Lithium geben. Eine Entwicklung, die den Elektromotor auch für den Schwerlastverkehr interessant machen könne.

 

Die Sorge von Schweizer, dass die Chinesen den deutschen Markt mit E-Autos beherrschen könnten, teilte Wendeler nicht. Auch wenn in China E-Autos gebaut würden, die einen mit Deutschland vergleichbaren Qualitätsstandard hätten und aktuell nur die Hälfte von hierzulande produzierten E-Autos kosten würden, so könnten die deutschen Autorhersteller das Blatt noch zu ihren Gunsten wenden. Das gelte auch für die Forschung an neuen Batterien. Die deutschen Hersteller müssen möglichst schnell bezahlbare Elektroautos unter 30.000 Euro anbieten.

 

Klar sprach sich Wendeler gegen eine Erhöhung der Dienstwagenbesteuerung aus. Diese würde dem Automarkt schweren Schaden zuführen. Der Obermeister forderte zudem, dass das Kfz-Gewerbe über den Zentralverband in Berlin bei den Kanzlerrunden künftig mit am Tisch sitzen müsse und die Treffen nicht auf die Hersteller beschränkt werden dürften. Immerhin zähle das Kfz-Gewerbe 450 000 Beschäftigte und damit so viele wie die Autoindustrie. „Vieles, was in den Runden bislang besprochen wurde, mag den Herstellern schmecken, doch Autohandel und Kunden müssen das oft auslöffeln“, so Wendeler.

 

Der Autohauschef hatte zu Beginn des Treffens einen kurzen Abriss über die Unternehmensgeschichte aufgezeigt, die 1889 in Schorndorf mit der Gründung einer mechanischen Werkstatt durch Albert Schloz begonnen habe. Heute sei Buger Schloz an acht Standorten im Kreis Göppingen und im Rems-Murr-Kreis vertreten und beschäftigte rund 600 Mitarbeiter. Das Autohaus zähle mit zu den hundert größten Kfz-Händlern in Deutschland, so Wendeler weiter.

 

 

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