Ein Gewinn für Göppingen und die ganze Region
„Das Technikum Laubholz ist eine große Chance und ein Gewinn für Göppingen und die Region. Die Stadt Göppingen wird als neuer Standort des Technikum Laubholz zur Zukunftsregion und zum deutschlandweiten Leuchtturm für die innovative Verwendung und Anwendung von Laubholz“, freut sich örtliche Landtagsabgeordnete und forstpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Sarah Schweizer über die vom Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, überbrachte Nachricht, dass das Technikum Laubholz in die freiwerdende Gebäude und Hallen des Schuler-Geländes in Göppingen ziehen wird. „Der Einsatz hat sich gelohnt. Göppingen verfügt über optimale Voraussetzungen als Standort und punktet schon heute mit vielen innovativen Einrichtungen und Unternehmen. Ich danke dem Minister für diese wegweisende Entscheidung, denn das Technikum Laubholz bringt nicht nur eine einzigartige Forschungseinrichtung und viel Innovationskraft, sondern auch zahlreiche Arbeitsplätze nach Göppingen – vom Chemiker bis zum Pförtner.“, so Schweizer, die sich im Vorfeld in Stuttgart erfolgreich für den Standort Göppingen stark gemacht hat.
„Mit Innovationsgeist und Forschung lässt sich regional verfügbare Biomasse aus der Land- und Waldwirtschaft in nachhaltige Baustoffe, zukunftsfähige Werkstoffe und als Alternative für viele andere, bislang erdölbasierte, Produkte nutzen. Das Potential von Laubholz ist enorm: Von der Entwicklung einer sogenannten „Holzbatterie“ deren Elektrolyte auf Lignin aus Holz basieren über holzbasierte Fasern für Textilien bis hin zu kompostierbaren Folien aus holzbasierten Rohstoffen. Das Technikum Laubholz zeigt schon heute, dass wir aus unserem heimischen Holz noch mehr rausholen können!“, so Schweizer.
Das Technikum Laubholz ist eine außeruniversitäre Einrichtung der Spitzenforschung. Es wurde im Jahr 2020 auf Initiative des Landes Baden-Württemberg mit dem Ziel gegründet, innovative und hochwertige Anwendungen für Laubholz zu entwickeln. Im Mittelpunkt aller Bemühungen steht die wertschöpfende Verwendung von Holz und vor allem von Laubholz. Mit der Arbeit am Technikum Laubholz werden die Bemühungen des Landes Baden-Württemberg zur beschleunigten Umsetzung der gesetzten Ziele der Bioökonomie unterstützt. Schwerpunkt ist die beschleunigte biologische Transformation industrieller Fertigungen. Am Technikum Laubholz arbeiten hierfür interdisziplinäre Teams an vier Forschungsfeldern (Faserbasierte Biopolymerwerkstoffe, Holzaufschlussverfahren, Biotechnologische Konversion, Verpackungsmaterialien). Im Endausbau der Einrichtung werden acht Forschungsfelder mit international anerkannter Expertise zur Verfügung stehen (hinzu kommen die Forschungsfelder Intelligente Fabrikation, Leichtbau, Holz, Papier Holzwerkstoffe und Energiespeicherung).
„Holz als Rohstoff ist nachhaltig, regional und klimaschonend. Durch den Klimawandel wird der Anteil an Nadelhölzern unweigerlich zurückgehen und das Laubholz in unseren Wäldern zunehmen. Dabei ist das Potential von Laubholz noch lange nicht ausgeschöpft. Aktuell werden nur rund 30% des Laubholzes stofflich, bspw. für Möbel oder im Hausbau, verwendet. Diese Lücke soll das Technikum Laubholz mit seiner anwendungs- und marktorientierten Forschung schließen.“, betont die Forstpolitikerin.
Das Technikum Laubholz habe sich mit hoher Geschwindigkeit entwickelt, sodass am bisherigen Interimsstandort in Blaubeuren nicht mehr ausreichend Raum zur Verfügung gestellt werden konnte. Daher hat sich das Technikum Laubholz in enger Abstimmung mit dem Aufsichtsrat dazu entschlossen, den nächsten Schritt zu wagen und in freiwerdende Gebäude und Hallen des Schuler-Geländes in Göppingen zu ziehen. Der Umzug wird bereits bis Ende des Jahres 2022 abgeschlossen sein. Die ersten Pilotanlagen werden bereits im zweiten Quartal 2023 in Göppingen in Betrieb gehen können. Die gemieteten Labore in Blaubeuren werden weiterhin genutzt. „Mit dieser Entscheidung ist die weitere Entwicklung des Technikum Laubholz für die nächsten fünf Jahre gesichert“, so Minister Hauk.
Die Firma Schuler wird sich auf dem Gelände in den kommenden Jahren schrittweise zurückziehen. Das Technikum Laubholz kann nach Bedarf nachziehen. Das Entwicklungspotential auf dem Gelände wird allgemein als sehr positiv bewertet. Insgesamt stehen überwiegend bebaute Flächen von bis zu acht Hektar zur Verfügung.
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