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Rehkitzretter zu Gast im Landtag

Einladung der Landtagsabgeordneten Sarah Schweizer stößt auf reges Interesse


Stuttgart. Auf Einladung der Göppinger Landtagsabgeordneten und jagdpolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Sarah Schweizer trafen sich zum Auftakt der Kitzrettungssaison knapp 60 Rehkitzretter aus ganz Baden-Württemberg zum Erfahrungsaustausch im Stuttgarter Landtag.


Sarah Schweizer dankte für das große ehrenamtliche Engagement der mehrheitlich der Jägerschaft angehörenden Kitzretter. Ziel des Abends war die bessere Vernetzung aller Beteiligten sowie eine offene Diskussion der politischen Rahmenbedingungen. „Rehkitzrettung ist für mich gelebter Tierschutz und ein Beispiel dafür, was wir erreichen können, wenn Jäger, Landwirte und Naturschützer gemeinsam an einem Strang ziehen“, so Sarah Schweizer, die sich als Göppinger Kreisjägermeisterin und Vorsitzende des Vereins Schwaben Kitz für die Rehkitzrettung im Land stark macht.


Bei der Anschaffung der kostspieligen technischen Ausstattung sollen die ehrenamtlichen Kitzretter weiter bestmöglich finanziell unterstützt werden. So hat sich Sarah Schweizer gemeinsam mit weiteren Unionsabgeordneten aus ganz Deutschland für eine Neuauflage des Bundesförderprogramms für die Anschaffung von Drohnen zur Kitzrettung im Bundeslandwirtschaftsministerium eingesetzt. Eine Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat nun jedoch gezeigt, dass die Förderbedingungen im Jahr 2022 unnötig verkompliziert wurden, so dass die Bewilligungsrate von fast 90 Prozent auf rund 60 Prozent abstürzte. Schweizer betonte, dass eine solche „Verhinderungsförderung“ aus ihrer Sicht inakzeptabel für die vielen ehrenamtlichen Kitzretter im Land sei!


Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) unterstrich in seinem Grußwort, dass Rehkitzrettung ein emotionales Thema sei, mit dem man auch Menschen begeistern könne, die der Jagd grundsätzlich skeptisch gegenüberstehen. Der Einsatz Sarah Schweizers für die Rehkitzrettung trage daher auch dazu bei, das gesamtgesellschaftliche Ansehen der Jägerschaft zu verbessern. Gleichzeitig richtete der Minister den Appell an die Teilnehmer, die Landwirte aktiv in die Kitzrettung einzubinden.


Der landwirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Klaus Burger warb um Verständnis für die Landwirte. Durch größere zusammenhängende Flächen, kürzere Erntephasen sowie den Einsatz von Mähmaschinen mit großer Schnittbreite habe die Gefahr für die im Gras abgelegten Rehkitze unweigerlich zugenommen. Die Tatsache, dass während der Mahd die Nachfrage die Anzahl der gleichzeitig verfügbaren Drohnen übersteige, mache deutlich, dass es einen Bedarf nach mehr Drohnenführern gebe.


In einem Fachvortrag ging der Drohnenspezialist für Naturschutzmonitoring Steffen Döring insbesondere auf die rechtlichen Herausforderungen der drohnengestützten Rehkitzrettung ein. „Behördenmitarbeiter sind über die rechtliche Lage bei der Wildtierrettung oft nur unzureichend informiert. Deshalb sind auch Schulungen für die Behörden erforderlich“, so Döring. Praktische Hinweise zum Umgang mit Rehkitzen ergänzte der Lehramtsstudent Alexander Dreher, der in Oberschwaben in der vierten Saison eine private Aufzuchtstation für Rehkitze betreibt und bereits mehr als 20 Rehkitze erfolgreich auswildern konnte. „Verwaiste und verletzte Rehkitze sollten grundsätzlich an eine fachkundige Stelle abgegeben werden“, machte Alexander Dreher deutlich.


Die sich anschließende Diskussion nutzten die Teilnehmer, um ihre Erwartungen an die Landespolitik zum Ausdruck zu bringen. Hierzu zählt der Wunsch nach einer stärkeren Verbreitung von Mähmaschinen mit Tiererkennung ebenso wie die Anregung, seitens des Landes technische Lösungen zur besseren Koordinierung der Einsätze bereitzustellen. Auch die Möglichkeit einer Vergütung durch öffentliche Stellen wie Landratsämter kam zur Sprache. Als Schwachpunkt der bestehenden Drohnenförderung wurde zudem übereinstimmend identifiziert, dass die geförderten Drohnen zu keinen anderen Zwecken als der Kitzrettung eingesetzt werden dürfen. Wertvolle Synergieeffekte blieben dadurch ungenutzt. Auch seien etwa Vereine des Katastrophenschutzes von der Förderung bislang ausgeschlossen.


Abschließend fasste Sarah Schweizer die Diskussion zusammen und dankte für den offenen und gewinnbringenden Austausch. Nun gelte es, konkrete rechtliche und finanzielle Erleichterungen zu prüfen, um die Rehkitzrettung noch attraktiver zu machen. Dies sei auch ein Ausdruck der Wertschätzung gegenüber der weitgehend unentgeltlich geleisteten Arbeit. „Für mich persönlich ist es eine echte Herzensangelegenheit, Rehkitze vor dem Mähtod zu retten. Auch in dieser Saison werde ich mit meinem Team von Schwaben Kitz wieder rund um Göppingen im Einsatz sein“, stellte Schweizer den Teilnehmern in Aussicht.


Hintergrund


In den vergangenen Jahren haben sich überwiegend aus dem Kreis der Jägerschaft landesweit mehr als 60 Rehkitzvereine und -Initiativen zusammengeschlossen, um Rehkitze, aber auch Niederwild und Bodenbrüter vor dem Mähtod zu bewahren. Vor allem in den Monaten der Heumahd Mai und Juni sind die Kitzrettungsteams überwiegend in den frühen Morgenstunden zur Absuche der zu mähenden Wiesen im Einsatz. Als technischer Standard hat sich dabei der Einsatz von Drohnen in Kombination mit Wärmebildtechnik etabliert.








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