Kormoran: Schweizer fordert ehrliche Debatte und Lösungen, statt Verbreitung von Fake News
- sarahschweizerma2
- 2. Apr.
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Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer (CDU) kritisiert fehlenden Fortschritt beim Kormoranmanagement
Stuttgart. Wie aus der Antwort des Umweltministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der Göppinger Landtagsabgeordneten und fischereipolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Sarah Schweizer hervorgeht, hat sich der Kormoranbestand allein am Bodensee nach den offiziellen Zahlen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in den letzten Jahren mehr als verfünffacht – von 284 Brutpaaren in 2014 auf 1.458 Brutpaare in 2024. Tatsächlich dürften die Bestände noch weit höher sein, wie das Ministerium in seiner Stellungnahme einräumt.
„Die Bestände des Kormorans sind in den letzten Jahren geradezu explodiert, mit verheerenden Auswirkungen auf unsere heimische Fischwelt und das Ökosystem unter Wasser, aber auch für die Flora und Fauna in den Uferbereichen des Bodensees. Das gilt besonders für Schutzgebiete, in denen nach wie vor kein Management möglich ist. Deshalb müssen wir nun endlich ins Handeln kommen, anstatt weiter Studie an Studie und Pilotprojekt an Pilotprojekt aneinanderzureihen“, fasst Schweizer die bisherigen Aktivitäten ernüchtert zusammen. Schweizer initiierte schon im Januar 2024 einen gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen zu einem Kormoranmanagement in Schutzgebieten mit, der vom Landtag einstimmig angenommen wurde. Die Umsetzung lässt jedoch weiter auf sich warten. Der nächste Schritt ist jetzt ein Interreg-Projekt. Ist der Projektantrag erfolgreich, kann im vierten Quartal 2025 in ein Management auch in Schutzgebieten am Bodensee eingestiegen werden. Die Abgeordnete macht dazu deutlich: „Das muss jetzt aber auch klappen. Es geht hier auch um die Glaubwürdigkeit der Politik. Keiner will den Kormoran ausrotten, aber wir brauchen ein vernünftiges Bestandsmanagement.“
Dabei steht für Schweizer auch fest, dass individuelle Ausnahmegenehmigungen keine Lösung sein können: „Wer sich die Auflagen anschaut, die hier jährlich dazukommen, kann sich nur an den Kopf fassen.“ So wird in den Genehmigungen nicht nur die Anzahl der maximal zu erlegenden Kormorane in jedem Schlafbereich, sondern auch der konkrete Vergrämungstermin mit Datum und Uhrzeit und die Zahl der Schussabgeben je Schlafplatz reglementiert. Auch die Dauer der Genehmigungsverfahren sorgt bei der Abgeordneten für Unverständnis: „Dass über einen Ausnahmeantrag beim Regierungspräsidium Stuttgart nach fast fünf Jahren Prüfung noch immer nicht entschieden ist, lässt sich keinem vernünftigen Menschen mehr erklären.“
Nicht hilfreich sei es zudem, so Schweizer weiter, wenn Verbände wie der NABU mit Fake News zum Kormoran hausieren gingen: „Der NABU behauptet, eine Studie der Universität Konstanz würde den Kormoran für den Rückgang der Felchen im Bodensee freisprechen. Wenn aber in dieser Studie das Wort Kormoran nicht ein einziges Mal auftaucht, dann werden schlicht Lügen verbreitet. Auch das Umweltministerium hat in seiner Antwort bestätigt, dass die Studie gar keine Aussage zum Kormoran trifft. Hier würde ich mir eine Versachlichung der Debatte wünschen, gerade seitens der Umweltverbände. Schließlich ist der Kormoran längst auch ein echtes Problem für die Umwelt am See“.
Pressemitteilung, 01. April 2025
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