Eishalle startet in neue Saison – Bau der Veranstaltungshalle erst 2023/24
Adelberg. Die Corona-Pandemie und die Folgen des Krieges in der Ukraine haben auch die Investoren des Klosterparks in Adelberg ausgebremst. Sie halten zwar an ihrem Konzept und den Plänen fest, verschieben aber den Baubeginn der geplanten Veranstaltungshalle mit Seminarräumen auf 2023/24, wie Geschäftsführer Markus Höfer beim Ortsrundgang interessierter Bürger mit der CDU-Landtagsabgeordneten Sarah Schweizer erläuterte.
Der Klosterpark in Adelberg ist mit rund 20 Millionen Euro das derzeit größte Projekt privater Investoren in der Gemeinde. Zu den derzeitigen in Betrieb befindlichen Freizeitanlagen wie Eishalle, Kartbahn oder Spieleland sollen noch eine Veranstaltungshalle mit 600 Plätzen, Tagungsräume und ein Hostel mit 100 Betten dazukommen. Die aktuelle Situation zwingt die Investoren jedoch, ihre Neubauvorhaben zu verschieben. Mit dem Bau der Veranstaltungshalle soll erst 2023/24 begonnen werden, danach erfolge der Baustart beim Hostel, wie Schweizer von Geschäftsführer Markus Höfer beim Rundgang über das Gelände erfuhr.
Die Freizeitanlagen im Klosterpark bleiben in Betrieb. Das gilt auch für die Eishalle, die am vergangenen Samstag mit einer Eisdisco in die neue Saison startete. Nach dem Einbau neuer Technik in den vergangenen beiden Jahren gibt sich Höfer optimistisch, dass der Betrieb auch bei den deutlich höheren Energiekosten möglich ist. Rund 30 000 Euro muss sein Unternehmen jetzt monatlich berappen, um den „Kufenflitzern“ gutes, fünf Zentimeter dickes Eis zu bieten. Die deutlich gestiegenen Betriebskosten wirken sich auch auf die Eintrittspreise aus, die um einen Euro angehoben wurden. Im Vergleich mit anderen privat geführten Eishallen in der Region befinde man sich jedoch immer noch im Mittelfeld, so Höfer.
Zusammen mit dem Spieleland, das zu einem späteren Zeitpunkt im Klosterpark-Komplex verlegt werden soll, komme man auf rund 100 000 Besucher im Jahr, so Höfer. Damit zähle der Klosterpark schon heute zu den größten Freizeiteinrichtungen im Landkreis, unterstrich der Geschäftsführer, der auf seinem Areal auch das Eventlokal „Adelbar“ für Feste, Hochzeiten oder Versammlungen betreibt. Höfer gewährte den Teilnehmern am Ortsrundgang, darunter auch Bürgermeister Carmen Marquardt und die CDU-Vorsitzende für den Östlichen Schurwald, Ute Thiel, eine Führung durch das stillegelegte Wellenhallenbad.
Begonnen hatte der Ortsrundgang beim neuen Wasserhochbehälter, wo Bürgermeisterin Marquardt die Teilnehmer über die neu erfolgte Wasserver- und entsorgung der Gemeinde informierte. Fünf Millionen Euro habe man investiert, die Maßnahmen seien mit vier Millionen Euro vom Land bezuschusst worden. Wie eng der finanzielle Spielraum einer kleinen Gemeinde wie Adelberg ist, machte die Bürgermeisterin am Beispiel der Rathaussanierung deutlich. Um für einen Fenstertausch einen Kredit aufnehmen zu können, müsste man auch Fassade und Dach sanieren. Ansonsten würde diese Investition den laufenden Haushalt belasten. Daraus erwachse für die Gemeinde jedoch eine Investition, die sie nicht stemmen könne. Gestemmt wurde dagegen der ebenfalls bezuschusste Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeuges, sowie die Sanierung der Frühlingsstraße. Aktuell baue man mit der Deutschen Glasfaser das Netz in der Gemeinde auf. Eine Herausforderung stelle für die Gemeinde die Situation im Kindergarten und der Schülerbetreuung dar. Es fehle nicht nur an Platz, sondern auch an qualifizierten Erzieherinnen. Die Bürgermeisterin zeigte sich auch enttäuscht darüber, dass man derzeit keine Informationen vom Land über neue Zuschüsse erhält. Vor diesem Hintergrund sei es sehr schwierig, die geforderten Standards einzuhalten, so Marquardt auch mit Blick auf die ab 2026 rechtlich verbindlichen Plätze bei der Schülerbetreuung. In die Lage der Gemeinde konnte sich die Landtagsabgeordnete Sarah Schweizer gut hineindenken, ist ihr die Thematik als Mitglied im Finanzausschuss des Landtags nicht fremd. Schweizer erklärte, dass man derzeit prüfe, ob man sich viele Standards überhaupt noch leisten kann.
Eine weitere Station beim Ortsrundgang waren die Sportanlagen. Hier verwies die Bürgermeisterin auf die anstehende Sanierung des Kunstrasenplatzes. Derzeit nicht realisieren kann die Gemeinde den Bau einer Sporthalle, deren kosten bisher mit acht Millionen Euro veranschlagt wurden. Auf dem Gelände soll stattdessen erst einmal ein Dirt-Bike-Park entstehen, um den Jugendlichen im Ort etwas anzubieten. Eine Idee, die auch von Sarah Schweizer begrüßt wird.
Die Abgeordnete unterstrich zum Abschluss des Ortsgrundgangs, wie wichtig ihr die gewonnenen Eindrücke für ihre Parlaments- und Wahlkreisarbeit sind. Sie bedankte sich bei Bürgermeisterin Carmen Marquardt für die Begleitung und Informationen aus erster Hand.
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