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Neues Modellprojekt des Landes soll Waschbär-Management im Kreis Göppingen erproben

Zu unseren heimischen Wildarten gesellen sich in der jüngeren Vergangenheit immer mehr gebietsfremde Arten. Diese sogenannten Neozoen, zu denen neben Mink und Nilgans auch der Waschbär zählt, haben teilweise erhebliche Auswirkungen auf unsere Ökosysteme. Insbesondere der Waschbär breitet sich in Baden-Württemberg zunehmend aus; mit vielerorts gravierenden Folgen für zahlreiche heimische Tiere. Aber auch in der Landwirtschaft oder an Gebäuden kann der Waschbär beträchtliche Schäden verursachen. Der aktuelle Wildtierbericht des Landes verdeutlicht ein exponentielles Wachstum der erlegten Waschbären um fast 3000% in den letzten 16 Jahren. Alleine von 2020 auf 2021 konnte ein Anstieg um nahezu 30% festgestellt werden.


Auch wenn der Waschbär mittlerweile im ganzen Land zuhause ist, fühlt er sich im Landkreis Göppingen sowie in Rems-Murr- und Ostalbkreis besonders wohl. Das wird zum Problem für unsere heimischen Singvögel, Amphibien und deren Nachwuchs, die auf dem Speiseplan des Waschbären stehen. Aber auch in vielen Gärten und Häusern beklagen immer mehr Menschen in den besonders betroffenen Landkreisen Schäden durch den wilden Maskenträger.


Auf Initiative der CDU-Landtagsfraktion sollen in dieser Schwerpunktregion östlich der Landeshauptstadt Maßnahmen im Rahmen eines Pilotprojekts erprobt werden, die die negativen Auswirkungen des Waschbären auf die Biodiversität und das Ökosystem minimieren. Ein entsprechender Antrag wurde im Rahmen der Haushaltsberatungen im Finanzausschuss beschlossen.


Die jagdpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Finanzausschusses, Sarah Schweizer, begrüßt den Beschluss und verdeutlicht die Bedeutung des Themas. „Die Waschbär-Population ist bei uns im Landkreis Göppingen und im angrenzen Ostalb- und Rems-Murr-Kreis in den vergangenen Jahren explodiert. Das spüren nicht nur unsere heimischen Singvögel, Frösche und Kröten, die dem Waschbär zunehmend zum Opfer fallen, sondern auch wir Menschen, die zunehmend mit Waschbär-Problemen, wie bspw. verwüsteten Dachböden, zu kämpfen haben. Deshalb brauchen wir im Land ein effektives Waschbär-Management. Dafür wollen wir mit dem Pilotprojekt im Waschbär Hot-Spot nun die Grundlage schaffen“.


Die genaue Ausgestaltung des Pilotprojekts soll in den kommenden Monaten in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie den örtlichen Wildtierbeauftragten und der Jägerschaft erfolgen. Die Erkenntnisse sollen in ein landesweites Waschbär-Management überführt werden. „Nicht nur der Waschbär, sondern zahlreiche weitere invasive Arten, wie bspw. die Nilgans, der Nutria, die Bisamratte oder der Mink, beeinträchtigen derzeit unsere heimische Fauna. Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt können daher in einem zweiten Schritt auch für die Erarbeitung eines artenübergreifenden Managementplans für Neozoen in Baden-Württemberg genutzt werden“, betont die Jagdpolitikerin.

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